Tengu

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„Kurz gesagt, sie führt sich auf, als ob der Berg ihr allein gehört. Dabei waren wir doch zuerst hier, schon ziemlich lange.“
„Wie bitte? Dabei habt ihr Tengu euch doch selbst den Berg einfach so unter den Nagel gerissen.“
Aya Shameimaru und Marisa Kirisame (Mountain of Faith)
„Alle Oni haben sich unten zur Ruhe gesetzt, darum kümmern wir Tengu uns nun um den Youkaiberg. Doch, das stimmt.“
Aya Shameimaru (Double Spoiler)

Tengu (天狗, "Himmelshunde") sind bekannte Youkai aus der japanischen Mythologie. Sie werden oft in Vogelgestalt oder mit vogelähnlichen Merkmalen gezeigt und sind für ihre lange Nase und rote Haut bekannt.

Tengu in der Mythologie

„Friss das, du ekelhafter Tengu-Vogel!!“
„Also so eine unnötig aggressive Haltung aber auch... So mag ich das! Genau gesagt, so LIEBE ich das!“
Narumi Yatadera und Aya Shameimaru (Hidden Star in Four Seasons)

Ursprünglich lassen sich die Tengu und ihr Name auf die sogenannten tiāngoǔ aus der chinesischen Mythologie zurückführen. Diese waren schwarze Hunde, die über den Himmel jagen und für Sonnen- und Mondfinsternisse führen, indem sie die Gestirne fressen, und Krieg und Leiden bringen. Im Laufe der Zeit wurden sie auch in die japanischen Sagen aufgenommen, dort wandelte sich jedoch die Assoziation von Hunden zu Raubvögeln.

Schließlich wurden sie anthropomorphisiert dargestellt, meist als Humanoide mit Schnäbeln oder langen Nasen, roter Haut, Flügeln sowie Kleidung und Gegenständen, die mit Yamabushi (Einsiedlern, die in den Bergen der Shugendō-Religion folgen) assoziiert werden, wie deren Tracht, einem Tokin auf dem Kopf, Hauchiwa-Fächern und Geta-Sandalen, die jedoch statt zwei Absätzen nur einen in der Mitte haben, weswegen ein Mensch damit kaum laufen kann. Insgesamt waren sie also in den Bergen versteckt lebende und Priestern gleichende Vogelmenschen.

Wie bei Youkai so oft ist das Verhältnis zwischen Menschen und Tengu sehr divers. In vielen Geschichten sind sie böswillig, teilweise ergreifen sie von Menschen Besitz oder quälen sie anderweitig, manchmal sind sie jedoch auch freundlich und helfen. Generell werden sie oft als Beschützer von Regionen wie Wäldern oder Bergen dargestellt und vor Ort verehrt; daher liegt der Vergleich mit Gottheiten nahe. Außerdem sollen sie den Menschen einige geheime Kampftechniken beigebracht haben.

Interessanterweise werden Tengu in vielen humorvollen Märchen als naiv und leicht manipulierbar dargestellt. So erzählen sich ein Mann und ein Tengu, wovor sie sich am meisten fürchten; der Mann behauptet, es sei Geld, woraufhin der Tengu es Geld regnen lässt, nur um vom Mann mit dem vertrieben zu werden, wovor sich der Tengu fürchtet.

Tengu in Touhou

„Und ihre Paparazzi-Fotografie ist einfach nur fürchterlich, aber damit muss man eben leben. […] Ich will Ihnen ganz ehrlich sagen, momentan gibt es keine Mittel, sich gegen Tengu zu wehren.“
Hieda no Akyuu (Perfect Memento in Strict Sense)

Die Tengu in Touhou greifen einige der mythologischen Elemente auf. Auch hier sind sie abgeschieden in den Bergen lebende Youkai, die niemand anderes, auch keine anderen Youkai, in ihre Gebiete lassen. Sie haben eine sehr fortschrittliche Gesellschaft, in der unterschiedliche Tengu-Rassen verschiedene Berufe ausüben. Folgende sind bekannt:

  • Der Tenma ist der Anführer der Tengu. Über diese Figur ist nur bekannt, dass er mit dem Moriya-Schrein ein Bündnis geschlossen hat.
  • Große Tengu verwalten die Tengu-Gesellschaft und scheinen sie auch zu kontrollieren. Laut Hatate Himekaidou wollen sie, dass sich die Tengu von Oni fernhalten, und sie vermutet, dass das Bündnis mit Kanako Yasaka und Suwako Moriya eigennützig ist.
  • Krähen-Tengu arbeiten als Reporter und greifen das Bild der vogelartigen Tengu auf. Sie, die Großen Tengu und die Weißwolf-Tengu sind die einzigen, die bisher gesehen wurden.
  • Langnasen-Tengu erledigen Büroarbeit und werden selten von Fremden gesehen. Sie scheinen seit einer Weile an Karten zu arbeiten.[1] Sie greifen das typische Bild der Tengu mit den sehr langen Nasen auf, wurden jedoch noch nie gesehen.
  • Weißwolf-Tengu verteidigen die Bergregionen, in denen Tengu leben. Sie spielen sehr gerne Shōgi, und weil sie lange Spiele mögen, haben sie so viele zusätzliche Spielregeln und Steine, dass ein Spiel oft mehrere Tage dauert.[2] Ihr Auftreten als Wölfe erinnert entfernt an die chinesischen tiāngŏu, jedoch nur oberflächlich.
  • Yamabushi-Tengu betreiben die Druckereien der Tengu-Zeitungen.

Die Tengu werden als hochintelligente, relativ starke und ausgesprochen trinkfreudige Youkai dargestellt (18 Liter sind offenbar ein etablierter Begrüßungstrunk). Sie sind ausgesprochen schnell, sowohl im Flug als auch auf dem Boden; so bewegte sich Aya Shameimaru bei ihrem Besuch im Suzunaan so schnell hinter Kosuzu Motoori, dass diese nicht mal ihren Satz zu Ende bringen konnte.[3]

In Perfect Memento in Strict Sense zählt Hieda no Akyuu verschiedene Gefahren auf, die von Tengu ausgehen: die Winde, die ihnen folgen, können Kinder davonwehen und erzürnte Tengu können Tornados erzeugen. Vor allem warnt sie jedoch vor den Gerüchten der Tengu. Sie verbreiten Halbwahrheiten und Lügen, sowohl in ihren Zeitungen, als auch durch den Wind selbst. Laut Akyuu ist es unmöglich, sich dagegen zu schützen.

Bekannte Tengu

„Hah hah hah! Tengu sind immer noch die gerissensten Vögel! Erst mit roher Kraft drohen, und dann noch behaupten "Ich habe doch nur ein paar Fragen an Sie!"“
Nemuno Sakata (Hidden Star in Four Seasons)

Trivia

„Was Lügen angeht, haben Tengu immer noch die Nase vorn. Sowas kann ich nicht ausstehen, und das weißt du hoffentlich.“
Yuugi Hoshiguma (Subterranean Animism)

Gallerie

„Ooh, die Tengu-Reporterin? Wenn du hier deine brutalen Interviews machen willst, abgelehnt. Verschwinde bitte, und zwar gleich.“
Aunn Komano (Hidden Star in Four Seasons)

Wikipedia

Referenzen